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KI, mein Freund und Helfer

Ich denke schon lange darüber nach, wie man mit künstlicher Intelligenz Frieden schließen könnte. Einerseits könnte sie ja unser Leben erleichtern – zum Beispiel, indem sie uns langweilige Aufgaben abnimmt und uns die Möglichkeit gibt, vielleicht nur noch drei bis fünf Stunden am Tag zu arbeiten. Sozusagen Feierabend schon beim ersten Kaffee.

 

Aber natürlich hat auch das seine Kehrseite. KI könnte zu hoher Arbeitslosigkeit führen, besonders bei älteren Generationen, die nicht so schnell umschulen können oder wollen. Wenn dann nicht genug soziale Absicherung da ist, wird's heikel.

 

Dennoch Hand aufs Herz: Die meisten von uns könnten sich bestimmt bessere Dinge vorstellen, als 40 Stunden die Woche im Büro zu verbringen; da hilft auch kein Obstkorb im Pausenraum. Doch die eigentliche Frage ist: Wofür nutzen wir die freigewordene Zeit und Energie? Wenn wir es einfach in noch mehr Konsum und noch schnellere Kapitalismusschleifen stecken, dann haben wir nichts gewonnen. Dann verlagern wir das Hamsterrad nur vom körperlichen Schuften ins ständige Tippen auf der Tastatur und das lesen des mehr oder weniger vernünftigen KI-Phrasen-Breis – und das auch noch im Sitzen. 

 

Früher haben uns Maschinen auch schon Arbeit abgenommen – Spülmaschinen, Waschmaschinen, Autos… Trotzdem arbeiten wir nicht weniger. Im Gegenteil. Man könnte meinen, Maschinen haben uns das Arbeiten regelrecht antrainiert. Und wenn wir nicht aufpassen, passiert genau das Gleiche mit KI: Wir werden nicht freier, nur gestresster; aber dafür mit blinkenden Gadgets und Apps, die uns an unser Stresslevel erinnern. Und reden selber im generischen Phrasen-Brei.

 

Es geht also um die Frage, wie wir diese Technologien nutzen. Was wissen wir überhaupt darüber, und wie können wir sie sinnvoll einsetzen? Besonders bei sozialen Medien bin ich skeptisch, weil wir noch gar nicht absehen können, was dieser permanente soziale Kontakt, der ständige Vergleich und der Überschuss an Werbung langfristig mit unserer Psyche machen werden. Ich merke das ja an mir selbst. Seit ich soziale Medien gelöscht habe, haben auch meine Essstörungen nachgelassen, weil ich mich nicht mehr mit extrem dünnen Körpern vergleiche, die ich aufgrund meines Körperbaus nie erreichen würde. Und ich bin insgesamt weniger beschallt und entspannter.

 

Aber trotzdem kann ich mich der Faszination für KI nicht entziehen. Diese hyperrealistischen Videos von Leuten, die es gar nicht gibt – erschaffen aus Nullen und Einsen, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und uns glauben lassen, wir hätten es hier mit echten Menschen zu tun. Einerseits denke ich: Wow, was für Möglichkeiten! Da kribbelt's in mir bei der Vorstellung, was man da für neue Kunstfelder errichten könnte. 

 

Andererseits: Verdammt, wir rationalisieren uns selbst weg. Ja, willkommen im Jahrmarkt der Realität, an dem man schon an der Kasse nicht mehr weiß, ob man echt ist. Deepfakes. Diese technologischen Chamäleons, die in jeden Mund Worte legen können, die so nie gesagt wurden. Gesichter, die so echt lächeln, dass Mona Lisa neidisch wird. Dazu dann die Fake-Accounts mit den perfekten Fake-Kommentaren, die sich in synchronisierter Euphorie überschlagen. Verpass die Chance nicht; Ich habe da auch investiert, die beste Entscheidung, danke, Mann; Das wird groß;...  Und ich? Fast digital native und bin da trotzdem einmal reingefallen. Gut, dass die Summe nicht so hoch war, vorsichtig war ich schon noch. Dabei war alles so perfekt inszeniert, dass ich kurz gezweifelt habe, ob ich überhaupt noch echt bin – oder nur ein Deepfake meiner selbst.

 

Und genau da wird es gefährlich. Diese Deepfakes gefährden unsere Demokratie. Wenn alles gefälscht sein könnte, dann wird plötzlich auch alles angezweifelt. Ach, das Video? Sicher gefälscht. Das Zitat? Bearbeitet. Der Beweis? Manipuliert. In einer Welt, in der nichts mehr sicher ist, kann auch alles geglaubt werden – oder eben nichts mehr.

 

Und wir sehen ja, wohin das führt – Russland lässt grüßen. Ein Land, in dem die Wahrheit wie ein Gymnastikband um sich selbst gewunden wird, bis man gar nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Am Ende bleibt nur ein zerknüllter Knoten aus Lügen und Halbwahrheiten, den man von einer Ideologie zur nächsten wirft.

 

Wenn ein Deepfake alles kann, wozu dann noch die Schauspieler, die man ja auch noch bezahlen muss? Wozu die Übersetzer, wenn Youtube uns schon in jedem dritten Video zudubbt? Wenn alles nur in Geld gedacht wird, werden einige Berufe ziemlich schnell verschwinden. Andere werden so schnell entstehen, dass wir noch gar nicht wissen, wie wir dafür ausbilden sollen; anfangs wird's jedenfalls die goldene Zeit für engagierte Autodidakten. Vielleicht gibt's bald KI-Prompt-Übersetzer oder Virtual-Reality-Coaches – oder Berufe, von denen wir noch gar nichts ahnen.

 

Und was macht das Schulsystem? Wahrscheinlich… nichts. Es bewegt sich mit der Geschwindigkeit einer antiken Schnecke auf Valium. Während draußen die KI-Revolution tobt, murmelt es leise: Aber wir haben jetzt Smartboards. Aber immerhin im privaten Bildungsbereich wird es Konsequenzen geben. Die Leute werden sich mit ChatGPT und Co. auseinandersetzen müssen, ob sie wollen oder nicht. Vor allem soll den Kindern der gesunde Umgang mit KI (und am besten auch mit Social Media, damit wir alle in den kommenden Jahren nicht komplett durchdrehen) beigebracht werden. Und nicht zu früh, da bin ich der Waldorfschule echt dankbar für handyfreie Zone auf dem gesamten Gelände, da ist es alles noch echt, da spielen Kinder noch Federball, nähen und springen in den matschigen Pfützen. Das ist ein Schluck frischer Luft, auch wenn's nur eine Blase ist. 


Aber zurück zur KI: Das eigentliche Problem ist ja nicht die Technologie an sich, sondern die Frage: Wie nutzen wir sie? Machen wir sie zu einem Werkzeug oder zu einem Ersatz für das echte Leben? Werden wir effizienter und freier – oder nur noch gestresster und abhängiger?


Und ja, mit diesem Text hier hat mir KI tatsächlich geholfen. Ich habe ihn diktiert und transkribieren und in Form bringen lassen, während ich zum Fluss spaziert bin. Und genau hier sehe ich das Potenzial: Wenn uns KI hilft, das Leben besser zu gestalten, dann können wir damit Frieden schließen. Aber nur, wenn wir wirklich aufpassen, dass wir nicht doch wieder in einem neuen Hamsterrad landen; nur diesmal mit noch schöneren Bildschirmen und noch perfekteren Algorithmen.

 

PS: Dieser Text war ein Experiment – ich wollte ausprobieren, wie es ist, meinen eigenen Stil und meine Gedanken von der KI in diese Form bringen zu lassen. Alle Gedanken sind dennoch von mir vorgegeben; das gebe ich nie weg. Genau das meine ich, wenn ich sage: Wir müssen selbst bestimmen, wie wir diese Technologien nutzen.

 

PPS: Nach sieben langen Prompts und 1,5 Stunden Arbeit musste ich nochmal nachfeilen, weil manche Sätze, auch wenn ganz subtil, meine Aussagen in eine Richtung zogen, in die sie so nicht von mir gedacht wurden. Dennoch hat das Ganze Potenzial. 

 

PPPS: Hab's nochmal durchgelesen und fand's doch Scheiße. Hab größere Passagen umgeschrieben. War nochmal ne Dreiviertelstunde Arbeit. Bin jetzt zufriedener.

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